Univ. Lektor Dipl. chem. Hanswerner MackwitzVerantwortlich dafür sind häufig diverse Wohngifte.Obschon die Folgen von Formaldehyd und Asbest Heute allgemein bekannt sind, währt sich die offizielle Wissenschaft gegen die Bedenklichkeit vieler moderner Baustoffe. Das Problem verschärft sich, wenn man berücksichtigt, dass es niemals einzelne Stoffe sind, die auf den Menschen einwirken, sondern Stoffgemische, über deren Wirkungen die heutige Forschung noch kaum Auskunft geben kann. Die Ausschaltung dieser Substanzen und der Rückgriff auf äevolutionär vertraute Materialien in der äDritten Haut des Menschen ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sie ist vor allem eine gesundheitspolitisch, präventisch-medizinische Notwendigkeit. Trendsetter Nawaros, Öko-Design und Sanfte Chemie Die Vielfalt und Komplexität der etwa 100.000 chemischen Stoffe und der zwei Millionen Produkte führt zu großen Problemen der Überschaubarkeit und Reglementierung. Die Gefährlichkeit vieler Chemikalien erzeugt Störfall- und Transportrisiken, die denen der Atomindustrie ebenbürtig sind und sie bewirkt kaum kontrollierbare Gefährdungen für die damit Beschäftigten nicht nur in der Chemieindustrie. bei den allermeisten chemischen Reaktionen entstehen unabwendbar hohe Quantitäten an Nebenprodukten, die als (Sonder)abfälle äentsorgt werden müssen, wenn sie nicht als Vorprodukte für andere Reaktionen genutzt werden können. Diese Verbund- und Koppelproduktion erweist sich bisweilen als sinnvoll und manchmal fatal, da sie Chemiemanager dazu verleitet, neue Produktfelder und Bedürfnisse zu forcieren und zudem den Ausstieg aus bekannten Problemprodukten (z.B. Chlorchemie) erschwert. Die Chemie konnte sich auch bei den Baustoffen in den letzten Jahrzehnten schneller durchsetzen, als die wenigen kritischen Chemiker imstande waren ihre Auswüchse zurückzudrängen. Für viele Baustoffe und Bauprodukte fehlen bis Heute glaubwürdige Ökobilanzen. Weder für den Konsumenten noch für den Hersteller ist der gesamte Produktlebenszyklus überblickbar. Vieles bleibt im Dunkeln, viele Fragen sind bis Heute unbeantwortet bzw. wurden noch gar nicht gestellt: In welcher Relation stehen Energie- und Know-How-Einsatz, Mitweltbeeinträchtigung durch Rohmaterialgewinnung, Produktion, Handel und Transport einerseits zum Nutzen für den Konsumenten, andererseits zum Nutzen für die Volkswirtschaft? Wie effektiv werden die Ressourcen genutzt? Wie hoch sind die negativen Mitweltauswirkungen während des gesamten Werdegangs der zivilisatorischen Produkte? |